13.06.14

Konzert-Rezension von Charlotte von Osten

„Jenseits härener Schaffensschranken“ – so das Konzertmotto aus einer Dichtung von Monika Kumar – präsentierten Studierende der Law School den gut hundert Zuhörerinnen und Zuhörern am 25. Mai 2014 im Atrium der EBS in Wiesbaden ein außergewöhnliches Konzert: Dort „hat üblicherweise das Wort das Wort, aber heute Abend spielt hier die Musik“, erklärte der Chor- und Orchesterleiter Prof. Dr. Georg Steinberg, Inhaber eines Lehrstuhls für Strafrecht, augenzwinkernd in seiner Begrüßung. Die Literaturauswahl zeitgenössischer Komponisten entsprach ganz dem jugendlichen Alter der Ausführenden, aber auch „alte“ Komponisten wie Bach, Haydn, Hindemith und Distler wurden begeisternd interpretiert. Das Kammerorchester (Konzertmeister: Till Mengler) spielte differenziert und mit barockem Schwung, leicht und heiter erklang Carolin Langlitz‘ Flöte im Solo der Orchestersuite Nr. 2 von J. S. Bach. Der Chor, das gesamte Programm auswendig singend, machte Lieder wie „Die traurige Krönung“ (Distler/Mörike) und „O du schöner Rosengarten“ (Bornefeld) zu eindrücklich-dramatischen Erzählungen und romantischen Liebeserklärungen. Ein Gesangstrio (Andreas Kriesmair, Niklas Lewicki, Georg Steinberg) gestaltete, sängerisch gekonnt, witzige und tiefsinnige Texte. Abgerundet wurde der sorgsam durchkomponierte Konzertabend durch Partien des „Canella-Duo“ aus Leipzig: Felicitas Ressel (Klarinette) und Magdalena Wachter (Violoncello) liefen in feinem dialogischen Wechselspiel musikalisch nebeneinander her, begegneten und wechselten einander ab und setzten einen lustigen Schlusspunkt. Am Ende gab es viele Rosen, und wir – hoffen auf weitere Konzerte der Studierenden und „ihres“ Professors, wie ein Student in seinen abschließenden Dankesworten formulierte.