Mehr als 7.000 Besucher haben seit Eröffnung, am 26. November 2013, die Ausstellung von David Hockney „Sechs Märchen der Brüder Grimm“ des Forum Wissenschaft + Kunst und dem Museum Wiesbaden gesehen. Aufgrund des großen Zuspruchs wird die seltene Schau verlängert und damit bis zum 16. Februar 2014 im Museum Wiesbaden zu sehen sein.

David Hockney, einer der wichtigsten englischen Künstler der Gegenwart schuf den 39 Radierungen umfassenden Zyklus 1969. Er hatte alle 220 Märchen der Brüder Grimm gelesen und lange den Wunsch gehegt, diese Märchen zu illustrieren und daraus ein Buch zu machen.

David Hockney wählte zunächst zwölf sehr unterschiedliche Märchen aus, entschloss sich dann aber, nur sechs für seine Illustrationen zu verwenden: „Rumpelstilzchen“, „Rapunzel“, „Fundevogel“, „Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen“, „Das Meerhäschen“ und „Oll Rink Rank“. Jedem dieser Märchen gab er eine eigene bildhafte Interpretation, die er direkt auf die Kupferplatten zeichnete. Es sind keine einfachen Umsetzungen der literarischen Vorlagen. Vielmehr schuf er Bilder, die eine ganz besondere Stimmung oder ein ganz bestimmtes Detail im jeweiligen Text hervorheben.

Hockney war beeindruckt davon, dass die Brüder Grimm volkssprachliche Texte aufgezeichnet hatten und die Märchen auch die Sprache der Erzähler wiedergeben konnten. Besonders faszinierte ihn eine der Märchenzuträgerinnen der Grimms, Dorothea Viehmann, deren Porträt er dem Zyklus voranstellte.

Im Bewusstsein, uralte Überlieferungen umsetzen zu wollen, ließ sich Hockney bei seinen Illustrationen von verschiedenen Vorbildern inspirieren. Er machte eine Rheinreise und beschäftigte sich mit der Malerei der Renaissance. Trotzdem sind keine historistischen Bilder entstanden; sein zeitgemäßer und immer wieder humorvoller Zugang zu den Märchen spiegelt sich vielmehr klar in der ausgefeilten Bildfindung der Illustrationen. Das Land Hessen hat den Zyklus „Six Fairy Tales from the Brothers Grimm“ 2009 erworben.

David Hockney – Sechs Märchen der Brüder Grimm

Ausstellung: verlängert bis zum 16. Februar 2014

Ort: Museum Wiesbaden, Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden

Eintritt 6,- Euro; ermäßigt 4,- Euro
Die Öffnungszeiten sind der Website des Museum zu entnehmen.

Quelle: Museum Wiesbaden