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Wiesbadener Fachkonferenz fordert mehr Finanzmittel: Leistungen der Bibliotheken als Bildungspartner sind Gold wert

Wiesbadener Fachkonferenz fordert mehr Finanzmittel: Leistungen der Bibliotheken als Bildungspartner sind Gold wert HP KB

Bildung und Kultur sowie Lernen in der Demokratie von klein auf: das ist der Akzent, den sich die 61. Fachkonferenz der Staatlichen Büchereistellen Deutschlands gesetzt hat.
Unter dem Titel "Bildungsbrücke Bibliothek - von Anfang an" diskutierten rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Wiesbaden vom 23. bis 25. September in der Hochschule RheinMain über Bibliotheken als lebenslange Bildungspartner.

"Projekte zur Sprach- und Leseförderung sowie Programme zur Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu entwickeln, zu
organisieren und durchzuführen, ist finanziell nicht zum Nulltarif zu haben", betonte Günter Pflaum, Vorsitzender der Fachkonferenz der Bibliotheksfachstellen in Deutschland. "Und die damit verbundenen Leistungen beispielsweise zur Integration von vorwiegend jungen Menschen mit Migrationshintergrund sind Gold wert", ergänzte Pflaum. Im Land des Pisa-Siegers Finnland liegen die Bibliotheksausgaben pro Einwohner viermal so hoch wie in Deutschland. Daher fordert die Konferenz eine deutliche Erhöhung der Finanzmittel für Bibliotheken, auch für eine "Verdopplung gäbe es gute Gründe" (Pflaum).

Konkrete Beispiele für aktuelle Projekte waren vorrangige Vortrags- und Gesprächsthemen während der Konferenz. Die Leiterin der Zentralen Bibliotheken in Frankfurt am Main,
Birgit Lotz, stellte die Sprachförderprogramme der Stadtbücherei für drei- bis sechsjährige Kinder vor, die von kreativen Workshops über Bilderbuchkinos und Lesenächte bis zu
Autorenlesungen reichen und zum Teil in verschiedenen Sprachen durchgeführt werden.


Neue Wege für Bibliotheken gefordert

Gudrun Marci-Boehnke, Professorin an der Universität Dortmund, betonte in ihrem Vortrag die Chancen und Herausforderungen moderner Leseförderung durch Bibliotheken. "Es  lohnt sich für die Bibliotheken, neue Wege zu gehen und bei der Leseförderung eng mit Kindertagesstätten und Schulen zu kooperieren", sagte sie mit Blick auf ihre positiven Erfahrungen mit Bibliotheksprojekten in Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern.

Ulrike Annick Weber, Projektkoordinatorin des bundesweiten Projekts "Lesestart" setzt auf die Vernetzung und große Breitenwirkung der Bibliotheken beim Start der zweiten Phase des Projekts im November. Dann werden über 4000 Bibliotheken in ganz Deutschland Lesestart-Pakete an die Eltern dreijähriger Kinder verteilen.
Sehr positive Erfahrungen mit E-Learning-Angeboten zur Erwachsenenbildung hat die Stadtbibliothek Ludwigsburg gemacht. "Wir unterstützen damit das selbstgesteuerte Lernen und stärken die Medien- und Informationskompetenz der Bürgerinnen und Bürger" ist Frank Nachtwey, der in Ludwigsburg das E-Learning-Projekt betreut, überzeugt. Zum Abschluss des ersten Konferenztages stellte Volker Klotz, Leiter des Amtes für Bibliotheken und Lesen in Südtirol, gelungene Beispiele aus Bibliotheken in Norditalien vor.

Die Fachkonferenz der Staatlichen Büchereistellen in Deutschland ist die Arbeitsgemeinschaft der im Auftrag der Bundesländer handelnden Beratungs-, Koordinierungs- und Dienstleistungseinrichtungen für die kommunalen Bibliotheken. Sie setzt sich für ein modernes, leistungsfähiges und kooperatives Bibliothekswesen in Deutschland ein und fördert den Informationsaustausch und die Vernetzung.

Die druckfrisch zur Konferenz erschienene Schrift "Bibliotheksprojekte 2010 - 2013" informiert auf 73 Seiten über die aktuelle hessische Bibliothekslandschaft und kann kostenlos
bei der Hessischen Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken bei der Hochschul- und Landesbibliothek, Rheinstraße 55-57, 65185 Wiesbaden, bezogen werden.

Quelle: Hochschule Rhein Main

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